OLEDs aus dem Drucker
Nicht jede*r Wissenschaftler*in hat das Glück, im Alltag auf Schritt und Tritt den Früchten ihrer/seiner Arbeit zu begegnen. Dr. Christine Boeffel vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP im Potsdam Science Park hat es – und zwar dann, wenn sie täglich in der Öffentlichkeit in die vielen fremden Gesichter im Schein ihrer Smartphones blickt. „Etwa die Hälfte der heutigen Smartphone-Displays enthält OLEDs.“, erklärt sie.
OLEDs, kurz für Organic Light Emitting Diode, sind organische Leuchtdioden. Im Ergebnis nutzen wir sie genau wie ihre ähnlich klingenden Verwandten, die LEDs: OLEDs kommen vornehmlich in Displays, wie etwa von Smartphones, zum Einsatz – ihr Aufbau und ihre Herstellung unterscheiden sich allerdings deutlich von „herkömmlichen“ LEDs. OLEDs werden aus organischen (d. h. auf Kohlenstoff basierenden) halbleitenden Materialien erstellt. Diese Besonderheit ist mit einer Reihe von Vorteilen verbunden. Der Kontrast bei OLED-Bildschirmen ist gegenüber Flüssigkristallbildschirmen (LCDs) deutlich höher und der Energiebedarf der OLEDs ist deutlich geringer. Während kommerziell erhältliche OLEDs mittels Vakuumverfahren hergestellt werden, verfolgen Frau Boeffel und ihr Team den Ansatz, OLEDs zu drucken. Das bietet gegenüber der Herstellung im Vakuumverfahren einige Vorzüge: eine bessere Materialnutzung schont Ressourcen, die Gestaltung ist flexibel und die Bauteile sind auf beliebig große Formate skalierbar.