Gruppenbild mit Vertreter:innen des Potsdam Science Park und Staatssekretär Uwe Schüler vor dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg
Übergabe von über 12.000 Unterschriften für die RB23-Verbindung mit Vertreter:innen des Potsdam Science Park und der Landeshauptstadt Potsdam an Staatssekretär Uwe Schüler (3.v.l.) vor dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg. ©sevens[+]maltry

Anschluss an die Zukunft: Petition an Staatssekretär übergeben – über 12.000 Menschen fordern verlässliche Bahnanbindung für den Potsdam Science Park

Pressemitteilung | Potsdam-Golm, 28. März 2024. Vertreter:innen des Potsdam Science Park haben am 27. März mehr als 12.000 Unterschriften für den Erhalt der stündlichen Bahnanbindung der RB23 zwischen dem Potsdam Science Park in Potsdam-Golm und Berlin an den Staatssekretär für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, Uwe Schüler, übergeben. Die Übergabe der Petitionsunterschriften erfolgte durch die Standortmanagerin des größten Innovations- und Wissenschaftsstandorts in Brandenburg, Agnes von Matuschka, gemeinsam mit Vertreter:innen der Universität Potsdam, der Landeshauptstadt Potsdam, der Fraunhofer- und Max-Planck-Institute sowie der Unternehmen im Potsdam Science Park.

Die zentrale Forderung der Petition ist der Erhalt der Regionalbahnlinie RB23 als werktags stündliche Direktverbindung zwischen Golm und Berlin mit Halt an den Potsdamer Bahnhöfen Park Sanssouci, Charlottenhof, Hauptbahnhof und Griebnitzsee (Universitätscampus) sowie unter anderem an den Berliner Bahnhöfen Wannsee, Charlottenburg, Zoologischer Garten, Hauptbahnhof und Ostbahnhof.

Damit positioniert sich der Potsdam Science Park gegen die geplante Verschlechterung des Schienennahverkehrs in der Region – und für die Ziele der Verkehrswende. Der Landesnahverkehrsplan des Landes Brandenburg sieht eine deutliche Ausdünnung der Regionalbahnanbindung für Golm vor. Geplant sind mit dem Fahrplanwechsel Ende 2025 nur noch wenige Direktverbindungen am Tag von und nach Berlin. Diesen drastischen Rückschritt gilt es zu umgehen – Potsdam-Golm und der Potsdam Science Park brauchen einen verlässlichen Anschluss an die Zukunft! Das Standortmanagement des Potsdam Science Park bittet die Landesregierung darum, die Pläne zu überdenken.

Dies ist notwendig, um das erwartete Wachstums des größten Innovationsparks und Wissenschaftsstandorts in Brandenburg nicht zu gefährden – und im Sinne der Verkehrswende nachhaltig zu gestalten. Schon jetzt forschen, lernen und arbeiten im Potsdam Science Park rund 13.000 Wissenschaftler:innen, Studierende und Mitarbeitende. Viele von ihnen pendeln zwischen Berlin und Potsdam-Golm. In den kommenden Jahren sollen rund 100 neue Unternehmen hier angesiedelt werden. Ein verlässlicher Schienennahverkehr in die Hauptstadt ist ein wesentlicher Faktor, um Fachkräfte dauerhaft zu gewinnen und den Potsdam Science Park als Wirtschaftsmotor für die Region weiter zu stärken.

Die im November 2023 bei Change.org gestartete Online-Petition »Der Zug ist abgefahren? Nicht mit uns! Gemeinsam für die RB 23 nach Berlin!« haben bislang über 12.000 Personen unterschrieben.

Landesnahverkehrsplan verspricht »mehr Bahn & Bus«

Das Land Brandenburg setzt auf den Ausbau des Schienennahverkehrs, um auf wirtschaftliche Entwicklungen und steigende Bevölkerungszahlen zu reagieren sowie die strukturelle Entwicklung ländlicher Räume und die Verkehrs- und Klimawende voranzubringen. Im aktuellen Landesnahverkehrsplan heißt es: »Mehr Menschen in umweltfreundlichen Verkehrsmitteln zu befördern, ist erklärtes Ziel der Landesregierung.«
Mit der Petition nimmt der Potsdam Science Park die Landesregierung beim Wort und spricht sich für einen verlässlichen und attraktiven Schienennahverkehr in der Region aus. Angesichts des laufenden Wissenschaftsbetriebs und des erwarteten Wachstums des Standortes ist eine gute Anbindung über die Schiene von entscheidender Bedeutung für dessen Zukunftsfähigkeit sowie für das gesamte Innovations-Ökosystem der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg.

Einschränkungen kommen schon Ende 2025

Der Landesnahverkehrsplan sieht die Verlängerung des Linienverlaufs der RB23 von Golm nach Wustermark vor. Zugleich soll die Linie in Richtung Berlin ausgedünnt werden. So wird es ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2025 nur noch drei Direktverbindungen je Richtung zwischen Berlin und Golm am frühen Morgen geben (mit der letzten Fahrt ab Berlin um 7:34 Uhr) sowie vier am Nachmittag (mit der letzten Fahrt ab Golm um 17:43 Uhr). Diese Zeiten sind für die Bedürfnisse von Wissenschaft und Lehre, ebenso wie für die vor Ort ansässigen Unternehmen, unpassend.

Verkehrsumfrage: Hohe Nachfrage nach Schienennahverkehr

Eine Verkehrsumfrage der Universität Potsdam von 2023 belegt, wie wichtig der Schienennahverkehr für die Wissenschaftler:innen, Studierenden und Mitarbeitenden des Potsdam Science Park ist. Zwei Drittel leben in Berlin oder Potsdam und fast 90 Prozent geben an, regelmäßig öffentliche Verkehrsmittel für den Arbeitsweg zu nutzen. Die Linie RB23 ist dabei die beliebteste Verbindung.

Zudem würde der gesamte Pendelverkehr zwischen Berlin und Potsdam unter den Einschnitten leiden, da der RB23 für viele Menschen eine Alternative zum RE1 darstellt, der aufgrund geringer Taktung häufig überfüllt ist.

Die Unterzeichner:innen der Petition nennen vielfältige Gründe für ihre Unterstützung. Wissenschaftler:innen und Mitarbeitende geben an, dass sie sich für Golm als Wohn- oder Arbeitsort auch aufgrund der bestehenden Bahnanbindung entschieden haben und die Ausdünnung ihre Lebensqualität deutlich verschlechtern würde. Für einige würde es bedeuten, dass sie künftig das Auto nutzen müssten. Viele heben zudem die Wichtigkeit umweltfreundlicher Bahnverbindungen für die Verkehrswende und die Klimaziele hervor.

Agnes von Matuschka, Geschäftsführerin der Standortmanagement Golm GmbH, betonte anlässlich der Übergabe der Petitionsunterschriften: »Die stündliche Anbindung an Berlin mit der RB23 ist für Menschen, die beruflich pendeln, aber auch für die Kooperationspartner, Gäste unserer Konferenzen, Kunden und Dienstleistungsunternehmen essenziell. Zudem setzen wir im Potsdam Science Park einen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und hier spielt die Anbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln die zentrale Rolle.«

»Gemeinsames und verabredetes Ziel von Stadt und Landesregierung ist es, den Potsdam Science Park zu einem internationalen Innovationsstandort weiterzuentwickeln. Die Landeshauptstadt treibt diesen Ausbau in ihren Handlungsfeldern aktiv voran. Die aktuelle Verkehrsplanung bremst diesen Prozess aus – nicht nur für die Landeshauptstadt Potsdam, sondern auch mit Blick auf den Wirtschaftsstandort und die Schaffung von Arbeitsplätzen in Brandenburg. Hier ist nun die Landesregierung gefragt. Eine gute regionale und überregionale Erreichbarkeit ist essenzielle Grundvoraussetzung für die Standortentwicklung. Ein klares Bekenntnis des Landes zum Standort Golm – auch in und über die Mobilitätsfrage hinaus – ist dringend geboten«, unterstrich Bernd Rubelt, Baubeigeordneter der Landeshauptstadt Potsdam.

Über den Potsdam Science Park

Der Potsdam Science Park ist einer der größten Innovations- und Wissenschaftsstandorte in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg. Hier verbinden sich internationale Spitzenforschung, universitäre Ausbildung sowie forschungsorientierte Unternehmen zu einer exzellenten Community.

Auf insgesamt 50 Hektar Fläche finden sich am Innovationsstandort zwei Fraunhofer-Institute, drei Max-Planck-Institute, die Mathematisch-Naturwissenschaftliche und die Humanwissenschaftliche Fakultät auf dem Campus Golm der Universität Potsdam, die Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg, das Brandenburgische Landeshauptarchiv sowie Start-ups und Unternehmen von Life Science bis Biotechnologie. Vernetzung und gegenseitiger Austausch stehen im Potsdam Science Park im Vordergrund.

In den nächsten zehn Jahren sollen sich im Potsdam Science Park rund 100 kleine und mittelständische Unternehmen sowie ein Ankerunternehmen ansiedeln und ca. 1.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Flächen für die Neuansiedlung bieten die neuen Büro- und Laborkomplexe und der Technology Campus.

Fotohinweis

  • Sascha Thormann, Beauftragter des Präsidenten für Gründung, Wissens- und Technologietransfer, Universität Potsdam
  • Dr. Eva Ehrentreich-Förster, Stellv. Institutsleiterin, Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie, Institutsteil Bioanalytik und Bioprozesse IZI-BB
  • Staatssekretär Uwe Schüler, Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung
  • Agnes von Matuschka, Standortmanagement Golm GmbH
  • Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt der Landeshauptstadt Potsdam
  • Jan Degen, Geschäftsführer, kez.biosolutions GmbH, Unternehmensvertreter

Copyright Foto: sevens[+]maltry

Pressemitteilung | Potsdam-Golm, 28. März 2024. Vertreter:innen des Potsdam Science Park haben am 27. März mehr als 12.000 Unterschriften für den Erhalt der stündlichen Bahnanbindung der RB23 zwischen dem Potsdam Science Park in Potsdam-Golm und Berlin an den Staatssekretär für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, Uwe Schüler, übergeben. Die Übergabe der Petitionsunterschriften erfolgte durch die Standortmanagerin des größten Innovations- und Wissenschaftsstandorts in Brandenburg, Agnes von Matuschka, gemeinsam mit Vertreter:innen der Universität Potsdam, der Landeshauptstadt Potsdam, der Fraunhofer- und Max-Planck-Institute sowie der Unternehmen im Potsdam Science Park.

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