Eine Chance, viele Länder zu entdecken

Wer sich dazu entscheidet in der Forschung zu arbeiten, betritt internationales Terrain. Erkenntnisse und Innovationen können nur entstehen, wenn Wissenschaftler weltweit und fächerübergreifend gut vernetzt sind. Ebenso relevant wie die Teilnahme an Konferenzen sind daher Forschungsaufenthalte in verschiedenen Ländern. An den drei Max-Planck-Instituten in Potsdam-Golm arbeiten regelmäßig Gastwissenschaftler aus aller Welt und bringen ihre Expertise in die Forschung ein. Zum Teil reisen sie dazu um die halbe Welt.

Für viele sind die Strukturen und der Alltag noch sehr ungewohnt, besonders wenn sie aus ganz anderen Ländern nach Potsdam kommen. Bei der Suche nach einer Wohnung, einem Arzt oder wenn behördliche Fragen zu klären sind und die Sprache ungewohnt ist, ist der Start oft schwierig. Das kann anstrengend sein, insbesondere wenn zugleich der neue Job am Institut beginnt. Hinzu kommt, dass Familie und Freunde in der Heimat nicht mit Rat und Tat zur Seite stehen können.

Gut ankommen im Potsdam Science Park

Damit die internationalen Mitglieder der Wissenschaftsgesellschaft im Science Park gut ankommen, wurde im Standortmanagement Golm ein eigener Welcome Service und eine Sprachschule initiiert. Das Team hilft Ehepartnern, Kindern und Arbeitgebern beim Organisieren des Lebens am neuen Ort, besonders in den ersten drei Monaten. Bei Bankkonten und Versicherungen, bei der Suche nach Kitaplätzen etwa im bilingualen Fröbel-Kindergarten, mit Einkaufstipps für Dinge des täglichen Bedarfs oder bei privaten Krisen. Dr. Vidya Z. aus Indien erinnert sich an die komplizierte Wohnungssuche und Vertragsabschlüsse mit Vermietern: „Das Leben ist viel leichter, wenn jemand da ist, der einem hilft, gut anzukommen. Der Service hat mir da eine Brücke gebaut. Nach einer Weile hat man dann selbst Erfahrung und kommt auch so zurecht,“ sagt sie.

In der integrierten Sprachschule werden Deutsch- und Englischkurse angeboten. Angehörige des Science Parks werden hier an bis zu zwei Abenden pro Woche in kleinen Gruppen auf anerkannte Prüfungen, den alltäglichen Austausch, Verhandlungen, Geschäftsprozesse und Präsentationen in der neuen Sprache vorbereitet. Die Unterrichtszeiten können bei Bedarf auch individuell an die eigenen Arbeitszeiten angepasst werden.

Freundschaften und Unterstützung in der International Women’s Group

Die Frauen der International Women’s Group treffen sich regelmäßig mittags. Nach ihren Eindrücken gefragt, berichten sie über die besondere Bedeutung dieser Treffen. „Die Unterstützung bei der Suche nach Ärzten war sehr wertvoll“, meint Sepide aus dem Iran „zudem habe ich schnell gute Freundinnen gefunden.“ Diese Erfahrungen teilt auch Cynthia aus den USA: „Hier gibt es tolle Unterstützung von Frauen, die in der gleichen Situation sind, wie man selbst.“, berichtet sie, „Außerdem war es schön, zu beobachten, wie die Potsdamer Kinder unseren internationalen Kindern Dinge erklären und ihnen helfen.“ Marta aus Polen rät auch anderen dazu, hinzuzukommen: „Besonders, wenn man nur kurz an einem Ort ist, hilft die Gruppe einem dabei, sich nicht fremd und isoliert zu fühlen oder einsam zu sein.“ Urska aus Slovenien hat der Zusammenhalt den Rücken gestärkt. Sie hatte zuerst überwiegend Kontakt zu den meist männlichen Institutskollegen ihres Mannes. „Als ich dann die Frauen der Women’s Group traf, war mir sofort klar, dass ich Rat und Unterstützung bekomme, wenn ich medizinische Hilfe benötige oder wenn ich Heimweh habe und einfach nur jemanden zum Reden brauche. Hier sind am Anfang alle auf die gleiche Weise ein wenig verloren. Daher unterstützen wir uns und fühlen einen besonderen Zusammenhalt,“ meint sie, „ich kann das nächste Treffen kaum erwarten.“

hier PNN-Sonderbeilage zum Potsdam Science Park vom 21.09.2019 herunterladen

Foto: Martin Jehnichen

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